Samstag, 29. Mai 2021

10 Jahre Herzfutter und mein erster Signature Cake

Ich habe lange überlegt, ob ich diesen Blogbeitrag überhaupt schreiben soll, denn schließlich ist es hier in letzter Zeit immer ruhiger geworden. Dennoch ist Herzfutter nun konstant seit 10 Jahren ein fester Teil meines Lebens. Mal mehr, mal weniger, aber niemals ging und geht es ganz ohne meinen Foodblog. Anfangs als digitale Rezeptesammlung oder auch Foodie-Tagebuch für mich sowie meine Freunde gedacht, hat er sich zu einer riesigen Leidenschaft, meinem größten Hobby und sogar kleinen Nebenjob entwickelt, insbesondere während meiner Studienzeit einen sehr großen Teil meines Alltags eingenommen und mich in gewisser Weise auch beruflich dorthin gebracht, wo ich heute bin. 

Allein aus diesen Gründen, aber auch aufgrund der vielen unvergesslichen Reisen, Events, Begegnungen, Freundschaften, Momente und natürlich auch Geschmackserlebnisse, die ich durch Herzfutter erleben durfte, wollte ich den 10. Bloggeburtstag dann doch nicht einfach komplett unerwähnt lassen. Ich habe hier zwar bereits einige Rückblicke veröffentlicht, dennoch möchte ich auch heute noch einmal kurz innehalten, um einige meiner persönlichen Highlights der letzten 10 Jahre gemeinsam mit euch Revue passieren zu lassen und mich auch bei allen Personen sowie Lesern zu bedanken, die mich auf dieser Reise begleitet haben. 

AEG Messestand IFA // Alaska Fischfang

Klingt ein bisschen nach Abschied, aber keine Sorge, es wird hier zwar auch weiterhin deutlich ruhiger als vor 10 Jahren bleiben, aber die Tür werde ich zumindest vorerst nicht komplett schließen, das bringe ich einfach nicht über das Herz. Warum auch? Solange es mir noch Freude bereitet, ab und zu diesem Hobby etwas Zeit zu widmen, werde ich es auch weiterhin tun. Und wer weiß? Vielleicht wird es auch eines Tages wieder etwas lauter hier werden! Ich lass es einfach auf mich zukommen. Ganz ohne Druck und ganz ohne Erwartungen – so wie es vor 10 Jahren auch angefangen hat. 

Reise in die Marken

Wo fange ich an, wo höre ich auf? Es gibt so viele Highlights, die mir direkt in den Sinn kommen, wenn ich an die letzten 10 Jahre Herzfutter denke. Dank meines Foodblogs zählen mittlerweile viele wunderbare Menschen zu meinem Freundeskreis – Freunde, die ich sonst niemals kennengelernt hätte. Natürlich sind gleichzeitig unzählige Rezepte wie mein Snickerskuchen oder Glasnudelsalat entstanden, mit denen ich bis heute identifiziert werde.

Der beste Snickerskuchen der Welt

Besonders gerne denke ich allerdings auch an alle Pressereisen zurück, sei es zum Wildlachs auf Alaska, in die Kornkammer Italiens, zum norwegischen Lachs, zum Ursprung des Schweizer Käses, zu Giovanni Rana in die Nähe von Verona, zum Flor de Sal nach Mallorca oder auch mal eine Städtereise wie nach Dresden, Salzburg oder zum Biertasting ins bayrische Neustadt an der Waldnaab. Ich durfte auf jeder einzelnen Reise so viel Neues kennenlernen und so schöne Momente genießen, dass ich hierfür mehr als dankbar bin. 

Giovanni Rana Pastaclass

Ähnliches gilt auch für all die zahlreichen Events, Messen und Konferenzen, die ich besuchen durfte. Sei es das Testen von wunderbaren Hotels oder Restaurants, das Tanzen durch eine Verlagsküche oder das Sitzen in der Jury der Pizza-Europameisterschaft – in 10 Jahren Herzfutter durfte ich so viele einzigartige Momente erleben, dass ich es selbst gar nicht glauben kann. Wie aufgeregt ich noch vor meinem allerersten Foodie-Event war, um dann aber ganz schnell festzustellen wie nett all die anderen Foodblogger sind und wie viel Spaß, Freude und Motivation ich aus jedem einzelnen Event ziehe. All die besonderen Einblicke hinter die Kulissen von Unternehmen, all die großartigen Kochkurse, aus denen ich so viele Tipps & Tricks mitnehmen konnte, und all die phänomenal guten Gerichte, die ich in den letzten Jahren probieren durfte. Vielen Dank dafür! 

deli Küchenparty

Vielen Dank aber auch an meine Freunde, die immer größtes Verständnis dafür haben, wenn ich im Restaurant wieder einmal erst Fotos von jedem Gericht machen muss, besonderer Dank auch an meine liebe Katrin – ohne die ich vermutlich erst gar nicht angefangen hätte zu bloggen und die mich immer unterstützt sowie motiviert hat – sowie an meine Familie, die vermutlich zu meinen größten „Fans“ zählen, und natürlich auch an meinen Freund, mit dem ich meine Leidenschaft für gutes Essen nun bereits seit mehr als 8 Jahren gemeinsam ausleben kann. Zu guter Letzt muss ich aber auch noch einmal Danke dafür sagen, dass es so viele unter euch gibt, die mir nach wie vor die Treue halten und dies, obwohl ich mittlerweile kaum noch blogge und auch auf meinen Social Media Kanälen eher durch Abwesenheit glänze. Danke an alle von euch! Danke für 10 Jahre Herzfutter! 

Weihenstephan Backkurs

Wie feiert man dies am besten? Natürlich mit einem Geburtstagskuchen! Aber nicht irgendeinem Kuchen, sondern meinem allerersten „Signature Cake“, den ich bereits während meiner Schulzeit immer wieder gebacken und sogar auf meinem damaligen „Blog“ bzw. meiner Website veröffentlicht habe: Luisenkuchen. Das Rezept hat hier bisher nur keinen Platz gefunden, da der Kuchen weder besonders spektakulär ist, noch das Rezept durch mich entwickelt wurde. Die exakte Quelle kenne ich leider nicht mehr, Google hat mir in dem Fall auch nicht wirklich weitergeholfen, daher verzeiht mir bitte die fehlende Angabe. Dennoch ist es für mich eben der erste Kuchen, den ich nicht nur immer wieder gebacken, sondern auch ins Internet gestellt habe. Ein easypeasy Kuchen, der im Nu gebacken ist und trotz seiner Einfachheit perfekt für die nächste Kaffeetafel ist. Viel Freude also beim Nachbacken und Cheers zu 10 Jahre Herzfutter! 

Luisenkuchen


Luisenkuchen mit schwarzem Johannisbeer-Gelee und Schokoglasur

Zutaten

Knetteig
250 g Mehl
1 gestr. TL Backpulver
125 g brauner Zucker
1 Pck. Vanillezucker
1 Ei (M)
125 g Butter

Rührteig
200 g Butter
200 g weißer Zucker
1 Pck. Vanillezucker
1 Prise Salz
abgeriebene Schale von 1 Bio-Zitrone
5 Eier (M)
250 g Mehl
1,5 gestr. TL Backpulver
50 g gemahlene Mandel

Füllung
ca. 150 g Schwarze-Johannisbeer-Gelee

Dekoration
50 g zerlassene Butter
25 g brauner Zucker
50-200 g Zartbitterschokoloade


Zubereitung

Zuerst den Backofen auf 200°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Nun für den Knetteig Mehl mit Backpulver vermischen und zusammen mit Zucker, Vanillezucker, Ei und Butter mit Hilfe des Knethakens am Handrührgerät oder der Küchenmaschine zunächst auf niedrigster, dann auf höchster Stufe gut durcharbeiten, anschließend auf der Tischplatte mit den Händen zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig auf einem Backpapier in der Größe eines Backbleches ausrollen, auf das Backblech ziehen, mehrmals mit einer Gabel einstechen und im vorgeheizten Backofen etwa 10-15 Minuten goldbraun backen.  

Für den Rührteig die zimmerwarme Butter mit einem Handrührgerät auf höchster Stufe geschmeidig rühren und nach und nach Zucker, Vanillezucker, Salz, und Zitronenschale unterrühren. Die Eier nach und nach unterrühren, jedes Ei etwa 1/2 Minute. Mehl mit Backpulver mischen und ebenfalls nach und nach auf mittlerer Stufe untermischen. Zum Schluss gemahlene Mandeln auf mittlerer Stufe unterrühren. Den vorgebackenen Boden mit dem Gelee gleichmäßig bestreichen, den Rührteig darauf verteilen, glattstreichen und im 200 Grad vorgeheizten Backofen etwa 25-30 Minuten goldbraun backen. 

Den Kuchen etwas abkühlen lassen, mit zerlassener Butter bestreichen, mit Zucker bestreuen und schließlich die Schokolade in einem kleinen Topf im heißen Wasserbad schmelzen und den erkalteten Kuchen damit verzieren. Wer es weniger schokoladig mag, nimmt nur 50 g und wer es sehr schokoladig möchte, kann auch direkt mit rund 200 g Schokolade dem ganzen Kuchen eine knackige Glasur verpassen. Ganz wie ihr mögt! 

So oder so viel Freude beim Nachbacken und Probieren dieses knusprigen Gebäcks! 

Kinderleicht und lecker: Luisenkuchen

Montag, 22. März 2021

Wenn Orange, Zitrone, Marzipan und Mandel sich treffen: Orangen-Mandel-Torte mit Zitronenbuttercreme

Koffer packen und nichts wie weg. Tapetenwechsel, ab in die Sonne und Meeresluft einatmen – wer träumt nicht gerade davon? Einfach alles hinter sich lassen, abhauen und abschalten. Ich vermute, dass ich mit diesem Wunsch nicht alleine bin, denn in letzter Zeit höre ich von allen Seiten, wie die "Corona-Müdigkeit" immer mehr zunimmt. Kein Wunder, schließlich begleitet uns das Virus nun bereits seit einem ganzen Jahr. Ich muss ebenfalls zugeben, dass ich den Großteil der Maßnahmen und Kontaktbeschränkungen rund um den Lockdown zwar als sehr sinnvoll empfinde, mich aber mittlerweile auch nach der Rückkehr in einen halbwegs normalen Alltag sehne. Die größte Sehnsucht gilt dabei dem Reisen – und zwar komplett ohne Einschränkungen oder Sorgen. Ich meine, einen Flug nach Mallorca oder die kanarischen Inseln kann man momentan zwar relativ problemlos buchen, für mich persönlich wäre es aber kein vollkommen unbeschwerter, sorgenfreier und somit erholsamer Urlaub. Ganz zu Schweigen von den daraus resultierenden Folgen für die Pandemie, was letztendlich ja auch wieder auf die Einschränkungen in Deutschland zurückfallen wird.

Orangen-Zitronen-Torte

Was mich dennoch motiviert, ist die große Hoffnung, dass die Welt in zwei, drei oder vielleicht auch vier Monaten schon ganz anders aussehen wird und wir zumindest in kleinen Schritten wieder in ein unbeschwertes Leben zurückkehren können – auch, wenn der Anstieg der aktuellen Zahlen noch eine andere Sprache spricht. Die Hoffnung verliere ich trotzdem nicht, irgendwann muss es ja besser werden. Bis dahin schwelge ich weiterhin in Erinnerungen an die letzten Reisen, lasse meine Sehnsucht und somit auch Vorfreude immer weiter gedeihen und träume mich an die fernsten Orte. Ganz hervorragend gelingt dies nicht nur visuell mit Hilfe von Fotos, Zeitschriften oder Filmen, sondern auch kulinarisch über die internationale Küche und deren Zutaten. Egal wie kalt oder trüb das Wetter oder die Stimmung ist, exotische Gerichte aus Italien, Japan oder auch Tel Aviv lassen sich relativ schnell via Mausklick bestellen oder auch am heimischen Herd zubereiten – gute Laune sowie ein bisschen Linderung des Fernwehs vorprogrammiert. Wer es dann noch auf die Spitze treiben möchte, macht direkt einen umfassenden Themenabend oder sogar -tag daraus. 

Orangen-Mandel-Torte mit Zitronenbuttercreme

Diese Idee inspirierte und motivierte mich zu einer Torte, die nach Sommer, Sonne und Urlaub schmeckt. Drei Dinge, die ich – wie einleitend erwähnt – momentan sehr vermisse. Okay, die Sonne lässt sich zwar auch im Winter ab und zu blicken, aber so richtig viel Kraft hat sie noch nicht und nach Sommer schmeckt die Luft schon einmal gar nicht. Ich zog also los, kaufte einer Intuition folgend duftende Zitronen, leuchtende Orangen sowie ein paar gehobelte Mandeln und gab jeder der Zutaten eine eigene kulinarische Bühne: Erfrischende Zitronenbuttercreme, herrlich luftige und intensiv nach Orangen schmeckende Biskuitböden und ein knackiger Mandelknusperboden, der mich ein bisschen an Cantuccini und den letzten Italienurlaub erinnerte. Fehlte eigentlich nur noch der Vin Santo! 

Zitrustorte mit Orangenbiskuit

Vom ersten Bissen an fühlte ich mich wie im Sommerurlaub in Italien, Griechenland oder Frankreich. So herrlich fruchtig und erfrischend! Knackig und cremig, weich und fest, süß und sauer – ein Fest für die Sinne. Die Zitronenbuttercreme ist natürlich relativ mächtig, wie es Süßspeisen aus südeuropäischen Ländern ja auch oft sind, aber ich fand die Kombination aus luftigem Biskuit und dickcremiger Buttercreme dennoch ziemlich gut. Wer es lieber etwas luftiger mag, kann auch einfach eine Zitronensahne- oder Joghurtcreme aufschlagen und diese zwischen die Böden spritzen. Hauptsache ihr lasst euch kulinarisch vom Zusammentreffen der Orange, Zitrone und Mandel in den Süden katapultieren. Also Backofen vorheizen und auf und davon! Hört ihr schon das Rauschen des Meeres? 


Fruchtig–erfrischende Orangen-Mandel-Torte mit Zitronenbuttercreme, Knusperboden und luftigem Sahnemantel



Zutaten


Mandelknusperboden 
100 g Mehl
1 gestr. TL Backpulver
100 g gehobelte Mandeln
100 g brauner Zucker
1 Pck. Vanillezucker 
Abrieb von 1 Bio-Orange
100 g Butter (kalt)

Orangen-Marzipan-Biskuitboden
60 g Marzipanrohmasse
60 ml frisch gepresster Orangensaft (entspricht ca. 1 Orange)
Abrieb von 2 Bio-Orangen
100 g Zucker
5 Eier 
1 Prise Salz
90 g Mehl
75 g Stärke
1 gestr. TL Backpulver

Zitronenbuttercreme
350 g Butter (zimmerwarm)
200 g Puderzucker
500 g Mascarpone 
250 g Frischkäse
ca. 135 ml frisch gepresster Zitronensaft (entspricht ca. 3 Zitronen)
Abrieb von 1 Bio-Zitrone

Dekoration 
ca. 350 ml Schlagsahne
2 Pck. Vanillezucker
Orangenfilets von 3 Bio-Orangen
Abrieb von 1 Bio-Orange 
100 g + 25 g weiße Schokolade


Zubereitung

Am Vortag können bereits Mürbeteig, Biskuitteig und Buttercreme vorbereitet werden. Für den Mürbeteig den Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen und im Anschluss Mehl, Backpulver, Mandeln, Zucker, Orangenabrieb und Butter zu einem geschmeidigen Mürbeteig verkneten. Den Teig am Boden einer mit Backpapier ausgelegten 26 cm Springform  gleichmäßig – ohne einen Rand hochzuziehen – verteilen bzw. ausrollen. Ca. 20 Minuten im Backofen goldbraun backen. Parallel kann bereits der Biskuitteig vorbereitet werden.

Für den Biskuitteig das Marzipan mit dem frisch gepressten Orangensaft so lange verrühren bis eine glatte Masse entsteht. Die 5 Eier trennen – das Eigelb erst ohne andere Zutaten schaumig aufschlagen und anschließend mit der Marzipan-Masse, 40 g Zucker und dem Orangenabrieb einige Minuten lang zu einer sehr cremigen und nicht mehr flüssigen Masse verrühren. Anschließend das Eiweiß mit einer Prise Salz und 60 g Zucker schaumig aufschlagen und unter die Eigelb-Masse heben. Das Mehl mit Backpulver und Weizenstärke vermengen und ebenfalls vorsichtig unter die Eigelb-Eiweiß-Masse heben. Den Teig in eine mit Backpapier ausgelegte 26 cm Springform füllen und im vorgeheizten Backofen bei 180°C Ober-/Unterhitze ca. 25 Minuten goldbraun backen – sobald an einem Holzstäbchen kein Teig mehr kleben bleibt, ist der Teig fertig. 

Sollte nun der Mürbeteig bereits ausgekühlt sein, können 100 g weiße Schokolade geschmolzen und auf dem Mürbeteig-Boden gleichmäßig verteilt werden. Zudem kann nun die Zitronenbuttercreme zubereitet werden. Dazu Butter und Puderzucker in einer Rührschüssel mindestens 5 Minuten lang aufschlagen bis die Masse fast weiß ist. Nun Mascarpone, Frischkäse, Zitronensaft und Zitronenabrieb hinzufügen, alles miteinander vermengen und noch einmal kurz aufschlagen. Dabei darauf achten, dass alle Zutaten ungefähr die gleiche Temperatur haben. Ist die Masse schön cremig, kalt stellen.

Am Folgetag können die einzelnen Komponenten nach einigen, weiteren Vorbereitungsschritten vereint werden. Zuerst den Biskuitboden in 3 ungefähr gleich hohe Hälften schneiden. Dann die Schlagsahne zusammen mit dem Vanillezucker möglichst steif schlagen und aus den 3 Bio-Orangen, die für den Abrieb benutzt wurden, Orangenfilets heraus- und anschließend klein schneiden. Nun geht es ans Schichten. Den Mürbeteigboden auf eine geeignete Tortenplatte setzen und mit einem Tortenring umschließen. Auf dem Boden ca. 1/3 der Zitronenbuttercreme verstreichen, darauf ca. 1/4 der Orangenfilets verteilen. Nun einen der Biskuitböden auf die Creme setzen und wieder 1/3 Creme sowie 1/4 Orangenfilets verteilen. Darauf wieder einen Boden, 1/3 Creme und 1/4 Orangenfilets. Nun kommt der letzte Biskuitboden und wird fest angedrückt, damit sich alle Schichten miteinander verbinden. 

Jetzt den Tortenring entfernen und die Torte mit der Sahne einstreichen – da ich den Naked Cake Look bevorzuge, habe ich am Rand nur alle Lücken mit Sahne gefüllt und den Rest auf der Oberseite der Torte verstrichen. Zum Schluss mit den restlichen Orangenfilets, etwas geriebener oder gehackter weißer Schokolade und Orangenabrieb dekorieren. Wer mag, kann sie direkt servieren oder sie noch etwas kalt stellen. Viel Freude beim kulinarischen verreisen!  

Rezept für eine sommerliche Orangentorte mit Zitronencreme

Samstag, 21. November 2020

Für den sonnigen Start in die grau-kalte Jahreszeit: Selbstgemachtes Granola mit Vitamin D

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Die Milch und ich – meine Mutter wird nun schmunzeln müssen – haben ein äußerst gespaltenes Verhältnis. Als Kind musste ich jeden Morgen ein Glas Milch trinken, um mein Wachstum zu fördern und meinen Knochenaufbau zu stärken. Auch meine Oma hat immer gepredigt: "Wenn du später einmal nicht so klapprig auf den Beinen sein möchtest, musst du brav deine Milch trinken!" Tja, wie das mit Kindern ab einem bestimmten Alter aber so ist: Was man muss, findet man schon einmal grundsätzlich eher doof. Und dennoch kann ich nicht abstreiten, dass ich mein morgendliches Glas frischer, reiner Milch sehr geliebt habe. Bis heute bekomme ich von Zeit zu Zeit einen richtigen "Jieper" auf solch ein Glas gekühlter Milch. Zum Beispiel, wenn ich in ein Brot mit der bekannten Nuss-Nougat-Creme beiße oder generell etwas sehr Schokoladiges wie einen warmen Brownie verputze, überkommt mich die Lust auf den puren Milchgeschmack. Aber auch am Morgen finde ich eine Schüssel mit erfrischender Milch, knackigem Granola und saftigen Früchten gepaart mit einem heißen Kaffee einfach nur grandios, um in den Tag zu starten und meinen "Milch-Jieper" zu befriedigen. Da kann es im Winter noch so dunkel und ungemütlich sein, solch ein perfektes Frühstück ist für mich Glück pur! Am schönsten ist es natürlich, wenn ich dieses sogar direkt im Bett genießen kann – eingekuschelt in den Tag starten, besser geht es doch nicht. 

Selbstgemachtes Winter-Granola mit Nüssen

Die bayerische Traditionsmolkerei Weihenstephan gibt mir nun sogar noch einen Grund mehr, um das Ritual meiner Kindheit wieder aufleben zu lassen und täglich mit frischer Milch in den grauen Winteralltag zu starten: Sie haben ihre Frische Milch 3,5% Fett mit einem Vitamin D-Zusatz angereichert! Das umgangssprachlich als „Sonnenvitamin“ bezeichnete Vitamin D ist ein Multitalent unter den Vitaminen und entsteht eigentlich durch die Einwirkung von UV-B-Strahlung auf die Haut. Es fördert zum Beispiel die Bildung von Knochenstammzellen, ist wichtig für die Funktion der Muskeln und unterstützt das Immunsystem. Insbesondere in der aktuell so dunkelgrauen Jahreszeit bekommen wir aber oft viel zu wenig Sonne ab und somit bildet unser Körper auch nicht genügend Vitamin D. Einige Experten gehen sogar davon aus, dass mehr als 60% der in Deutschland lebenden Personen im Winter unter Vitamin D-Mangel leiden. Kein Wunder, wenn ich meinen persönlichen Alltag in der kalten Jahreszeit anschaue: Ich gehe im Dunkeln aus dem Haus, sitze mehr oder weniger den ganzen Tag im Büro und gehe abends im Dunkeln wieder nach Hause. Hinzu kommt, dass sich die Sonne oft tagelang kaum sehen lässt – da hilft also auch ein Spaziergang in der Mittagspause nicht, um den Körper mit ausreichend Vitamin D zu versorgen. Dementsprechend finde ich die neueste Kreation der Molkerei Weihenstephan eine großartige Hilfe, um dennoch mit Sonnenpower durch den Winter zu kommen: Mit 1,3 Mikrogramm Vitamin D pro 100 ml, deckt ein 250 ml Glas der neuen Weihenstephan Vitamin D-Milch bereits 65% des täglichen Bedarfs. Quasi die tägliche Portion Sonnenschein und Glück! Dabei ist es ganz egal, ob ihr euch den Sonnenschein in die Müslischale, den Milchkaffee oder die heiße Schokolade gießt. 

Für den perfekten Start in die grau-kalte Jahreszeit: Selbstgemachtes Granola mit Vitamin D

In den dunklen Wintertagen kann man von Vitamin D und somit Sonnenschein sowie Lebensfreude – wie bereits beschrieben – ja gar nicht genug bekommen. Es ist schließlich die Zeit, in der ich mich nach Feierabend lieber auf dem Sofa einkuschle als im Park zu liegen, lieber eine gute Serie einschalte als durch die Stadt zu rennen, lieber einen perfekten Latte Macchiato im Bett als im Café trinke (niemand macht besseren Latte Macchiato als meine bessere Hälfte) und dabei frisch gebackene, noch leicht warme Schokokekse nasche. Dazu passt ein frisches Glas Weihenstephan Frische Milch mit Vitamin D übrigens auch hervorragend! Herrlich! Für mich ist der Herbst und frühe Winter allein durch diese kleinen, gemütlichen Glücksmomente eine der schönsten Zeiten im Jahr. Das geht natürlich nicht jedem so, es gibt genügend Leute, die – je kälter und dunkler es wird – immer schlechtere Laune bekommen. Auch ich bin dagegen nicht völlig immun, spätestens im Februar wird die Sehnsucht nach dem Frühling immer größer. Aber wer weiß? Vielleicht halte ich in diesem Jahr dank meiner täglichen Dosis Vitamin D von der bayerischen Traditionsmolkerei Weihenstephan und meinem nussigen Granola etwas länger durch – probiert es einfach einmal aus, mit dieser täglichen Portion Glück.

Produkttest: Weihenstephan Frische Milch mit Vitamin D


Granola mit Nüssen, Kürbiskernen und getrockneten Früchten


Zutaten für ca. 1200 g Granola

400 g kernige Haferflocken 
50 g grob gehackte Kürbiskerne
100 g gestiftete Mandeln
100 g grob gehackte Haselnüsse
50 g grob gehackte Walnüsse
1 EL Zimt
1 Vanilleschote
165 g Rohrohrzucker
25 g flüssiger Honig
90 ml Apfelsaft
50 ml Rapsöl 

100 g grob gehackte, getrocknete Apfelringe
200 g Rosinen
100 g grob gehackte Haselnüsse

frische Früchte

Zubereitung

Den Backofen auf 150°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Die Haferflocken mit den Kürbiskernen, Mandeln, Haselnüssen und Walnüssen in einer großen Schale vermengen. In einem kleinen Topf wiederum Rohrohrzucker, Honig, Apfelsaft, Rapsöl, Zimt und das Mark einer Vanilleschote verrühren und vorsichtig auf kleiner Flamme erwärmen bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat. Die flüssige Masse über die trockene Haferflocken-Nuss-Mischung geben und alles gründlich miteinander vermengen bis eine homogene Masse entstanden ist. 
Ein tiefes Backblech mit Backpapier auslegen und die Massen auf das Blech geben und fest andrücken. Auf mittlerer Schiene im vorgeheizten Backofen 60 Minuten goldgelb backen. Nach der Hälfte der Zeit die Masse mit Hilfe eines Pfannenwenders vorsichtig wenden bzw. durchrühren. 
Nach der Backzeit das Blech herausnehmen und das gold-gelbe Granola auskühlen lassen. Anschließend vorsichtig zerbrechen – ist die Masse noch zu weich, das Blech einfach noch einmal in den Ofen schieben und ca. 10 weitere Minuten bei 150°C trocknen lassen. Nun noch die getrockneten Apfelstücke, Rosinen sowie Haselnüsse untermengen und in luftdichte Dosen füllen. Zusammen mit der Vitamin D-Milch und frischen Früchten genießen! 
Kommt gesund, glücklich und voller Sonnenschein durch den Winter!

Selbstgemachtes Müsli mit Äpfeln und Nüssen

*Um die Transparenz auf meinem Blog und damit auch meine persönliche Authentizität zu wahren, möchte ich euch mitteilen, dass dieser Beitrag in Kooperation mit der "Molkerei Weihenstephan GmbH & Co. KG" entstanden ist. Das heißt allerdings nicht, dass dieser Beitrag nicht meiner Meinung entspricht. Er ist genauso ehrlich gemeint, wie jeder andere Beitrag auf meinem Blog auch.

Dienstag, 10. November 2020

Fünf kulinarische Empfehlungen für Hamburg

Was sind das eigentlich schon wieder für verrückte Zeiten? Steigende Corona-Fallzahlen haben uns den zweiten Lockdown beschert, in Wien hat der kürzlich durchgeführte Terroranschlag die Welt erneut zutiefst geschockt und die US-Wahlen gleichen einem nicht enden wollenden Krimi. Einfach nur schockierend was in dieser Welt momentan schon wieder los ist. Vor ein paar Monaten hätte vermutlich niemand gedacht, dass der Winter dies alles für uns bereit hält. Im Sommer sind wir z.B. noch ganz unbesorgt – bzw. den Umständen einer Covid-19-Pandemie entsprechend – als Ersatz zu unseren ursprünglich geplanten Reisen in die wunderschöne Hansestadt Hamburg gereist. Von Berlin aus ein Katzensprung, den wir aber trotzdem viel zu selten springen. 

Fünf kulinarische Empfehlungen für Hamburg
Schade eigentlich, denn Hamburg hat so viel zu bieten! Mit der Touribrille auf der Nase ging es jeden Tag quer durch die Stadt: Vom schmucken Rathaus und dem Miniatur Wunderland bis hin zur entspannten Hafenrundfahrt und beeindruckenden Elbphilharmonie – ich glaube, es gibt keine Touristen-Attraktion, der wir keinen Besuch abgestattet haben. Und das bei den heißesten Temperaturen des Jahres! Die bessere Idee wäre vermutlich gewesen sich an die Elbe zu legen und einen kühlen Drink zu schlürfen, aber leider neige ich bei Städtereisen dazu alles sehen zu wollen. Ich erinnere mich beispielsweise noch gut an spät abendliche Ausflüge quer durch Paris – "Wir müssen jetzt ganz schnell zum Jardin du Luxembourg bevor sie den Park schließen!!" – obwohl die Füße bereits schmerzten und das Gehirn ehrlich gesagt keinen einzigen weiteren Eindruck mehr aufnehmen konnte. Ganz so intensiv war es in Hamburg dann aber glücklicherweise nicht und wir haben uns jeden Tag mit einem phänomenalen Essen belohnt, welches jeglichen Schweiß, Schmerz und Touristress vergessen ließ. 

Fünf dieser kulinarischen Erholungsorte möchte ich euch nun vorstellen – denn auch, wenn diese aktuell aufgrund des Lockdowns schließen mussten, gilt es jetzt mehr als jemals zuvor, sie zu unterstützen:

1. Fischbrötchenbude Brücke 10


Wer als Hamburger an Fischbrötchen denkt, hat vermutlich sofort die Fischbrötchenbude Brücke 10 auf den St. Pauli Landungsbrücken vor Augen. Zu keinem anderen kulinarischen Ort in Hamburg habe ich so viele Empfehlungen und Nachrichten bekommen wie zu diesem. Insbesondere, wenn man in einer Stadt lebt, die nicht am Meer liegt, sind Fischbrötchen leider viel zu oft ein absoluter Reinfall: Überteuerte Krabbenbrötchen, in denen man die Krabben suchen muss; knautschige Brötchen, die wie Gummi schmecken oder Fisch, der nicht mehr ganz so frisch ist, wie er sein sollte. 

Fischbrötchenbude Brücke 10

Darum gilt für mich immer: Egal ob an der Nord- oder Ostsee, ein knuspriges Brötchen mit frischem Fisch ist ein absolutes Muss. Und in Hamburg bekommt man dieses in jedem Fall in der Brücke 10. Angeblich gibt es dort sogar die besten Fischbrötchen Hamburgs – diese Aussage kann ich zwar nicht verifizieren, da ich hier kaum Vergleichsmöglichkeiten habe, ich kann euch allerdings versichern, dass die Brötchen von der Fischfrikadelle bis zum Brathering einfach nur köstlich schmecken. Sie haben alles, was man sich wünscht: Ein herrlich knackig-frisches Brötchen mit weichem Kern, fangfrischer Fisch und eine leckere Remoulade. Dazu ein kühles Blondes, den Blick auf die vorbeituckernden Schiffe, die frische Brise um die Nase und man fühlt mit jeder Faser wie schön Hamburg ist. Egal zu welcher Uhrzeit: Hier müsst ihr hin! 

Brücke 10 
St. Pauli Landungsbrücken 
20359 Hamburg 

Apr–Okt: Mo-Sa 10-22 Uhr, So 9-22 Uhr 
Nov–März: Mo-Sa 10-20 Uhr, So 9-20 Uhr 
www.bruecke10.com

Ambiente: Modern, puristisch und entspannt
Essen: Best Fischbrötchen of town 
Preis: €€€€€


2. Fisch-Restaurant & Seafood-Bar Liman


Dem Fisch hat sich auch das Team des Limans (türkisch für Hafen) am lebhaften Mühlenkamp in Hamburg-Winterhude gewidmet. Entdeckt habe ich das Restaurant dank eines Tipps von Hamburger Foodbloggerin Sarah und auch die Bewertungen haben mich aufhorchen lassen: Von der Presse über persönliche Empfehlungen bis hin zu ausgewählten Auszeichnungen bekommt das Liman durchweg positive Resonanz. Kein Wunder: Die aus der Türkei stammenden Gastgeber Gülay und Gürcan Aksoy umsorgen ihre Gäste in ihrem persönlichen "Hafen" mit großer Leidenschaft, viel Herz und einer großzügigen Prise südländischem Temperament – im sonst als eher kühl geltenden Norden herrlich erfrischend. 



Liman Fisch-Restaurant & Seafood-Bar


Auch die Fischküche schlägt vom Lachs über den Heilbutt bis zum Loup de Mer eine erfrischend-zeitgemäße Richtung der unaufgeregten Haute Cuisine ein, die vom ersten Bissen an überrascht und begeistert: Auf den Punkt gebratene Jakobsmuscheln treffen auf frisch gehobelten Trüffel, der pure Geschmack des Meeres in Form von drei verschiedenen Fischspezialitäten ohne Panade oder Chichi wird mit mediterranem Gemüse gereicht und gegrillte Black Tiger Garnelen in Knoblauchsoße vereinen sich mit Kalamata Oliven und Trüffelstampf. Dazu ein herrlich kühler und erfrischender Weißwein, den die Chefin höchstpersönlich für uns passend zum Essen ausgewählt hat. Einfach nur perfekt! Die Erwartungen bezüglich Ambiente, Gastgeber und Essen wurden somit mehr als erfüllt und ich kann guten Gewissens eine klare Empfehlung aussprechen – wer feinen Fisch liebt, wird auch das Liman lieben.

Liman
Mühlenkamp 16
22303 Hamburg

Mo-So 12-23 Uhr 
www.liman-fisch.com

Ambiente: Stilvoll, modern und entspannt
Essen: Erstklassige Fisch- und Meeresfrüchte-Spezialitäten  
Preis: €€€€€


3. Otto's Burger vom Grindelhof bis zur Schanze


Kommen wir jetzt zu einem weiteren Klassiker der Hamburger (und Kölner) Restaurantszene: Otto's Burger! Burger gehen ja irgendwie immer und zu einem perfekt zubereiteten Burger würde ich niemals nein sagen – bei Otto's Burger gibt es eben diese in diversen Varianten, dennoch aber immer ohne unnötiges TamTam. Frischer, saftiger Patty aus regionalem Bio-Rindfleisch, fluffiger und frisch gebackener Bun, cremiger Käse und dann wird das Ganze noch durch die ein oder Special Zutat vom Portobello Pilz bis zur Tomatenmarmelade verfeinert. Viel mehr gibt es zu Otto's Burger auch fast nicht zu sagen! 

Otto's Burger vom Grindelhof bis zur Schanze


Erwähnenswert sind allerdings noch die grandiosen Beilagen vom knackigen Coleslaw bis zu den phänomenal guten Waffle Fries, die durch geile Saucen wie der Trüffel Mayo oder Guacamole noch besser werden. Abgerundet wird das Geschmackserlebnis schließlich durch das kühle Craft Beer, das bei Temperatur jenseits der 30 Grad wie die pure Offenbarung schmeckt! Da das Ambiente und junge Team völlig entspannt ist, war Otto's Burger für uns der perfekte Anlaufpunkt, wenn wir völlig verschwitzt und k. o. vom stundenlangen Rennen durch die Stadt mittags einen "kleinen" Snack brauchten. Okay, okay, vielleicht auch einen großen Snack bzw. Burger. Immer wieder gut und kein Wunder, dass es mittlerweile schon mehrere Filialen in Hamburg und sogar Köln gibt. Wie bereits geschrieben: Gute Burger gehen eben immer und überall! 

Otto’s Burger
Lange Reihe 40
Schanzenstraße 58
Grindelhof 33
Hamburg

Mo-So: 12-22 Uhr
www.ottosburger.com

Ambiente: Entspannt, szenig und modern
Essen: Perfekt zubereitete Gourmet Burger  
Preis: €€€€


4. Restaurant & Sushibar Henssler & Henssler


Um ehrlich zu sein, waren meine Erwartungen beim Besuch des Henssler & Henssler nicht allzu groß. Ich war etwas skeptisch, ob das Restaurant seine guten und zahlreichen Bewertungen nicht einfach nur bekommen hat, da sich der Besitzer und Fernsehkoch Steffen Henssler einer so großen Bekanntheit erfreut. Dennoch wollte ich dem Restaurant eine Chance geben – auch, da ich bei Instagram hierzu überraschend viele Empfehlungen bekommen habe. Und was soll ich sagen? Ein Glück! Das Geschmackserlebnis, welches wir im Henssler & Henssler erleben durften, war für uns DAS kulinarische Highlight und die größte Überraschung der Reise. Wir hatten uns passenderweise für das Überraschungs- bzw. Omakase-Menü entschieden, bei dem wir zwar den ein oder anderen Wunsch äußerten, uns aber sonst völlig in die Hände des jungen Küchenteams legten. 


Restaurant & Sushibar Henssler & Henssler


Leider kann ich nicht mehr genau sagen was wir alles probiert haben, denn wir haben uns "beim Henssler" so pudelwohl gefühlt, dass wir wie in eine kulinarische Wattewolke gehüllt durch den Abend geschwebt sind und uns nur noch auf den puren Geschmack konzentriert haben. An einige Dinge erinnere ich mich aber noch: Das Sushi war natürlich in jeglicher Form gigantisch, aber auch in das gegrillte Beeftataki vom Dry Aged Beef im scharfem Mentsuyu-Trüffelsud oder in die geeiste, gelbe Gazpacho mit Peperoni-Tempura und San Daniele Schinken oder die Lachssashimi-Röllchen mit Ketakaviar, heißer Nussbutter und Ponzusauce hätten wir uns reinlegen können – bei jedem einzelnen Gericht vereinten sich so viele Texturen, Geschmackskomponenten und -richtungen, das es (ohne abgeklatscht zu klingen) ein einziges Feuerwerk im Mund ausgelöst hat. Einfach nur wow und für die Qualität und dieses Erlebnis hätten wir vermutlich sogar noch mehr als den durchaus stattlichen Preis gezahlt. Klare Empfehlung! 

Henssler & Henssler
Große Elbstraße 160
22767 Hamburg

Mo-Sa: 12-15 Uhr
Mo-Do: 17.30-22.30 Uhr
www.hensslerhenssler.de

Ambiente: Entspannt, modern, "hanseatisch-asiatisch" & puristisch
Essen: Gehobene japanische Fusionsküche vom Sushi bis zum Rib-Eye Steak   
Preis: €€€



5. Restaurant, Beisl & Bar Tschebull


Eine kulinarische Richtung, die man vielleicht nicht unbedingt mit Hamburg verbinden würde, wäre mit Sicherheit die österreichische Küche. An unserem letzten Tag in Hamburg gaben wir aber eben dieser eine Chance. Praktischerweise in fußläufiger Reichweite des Hauptbahnhofes gelegen, erwartete uns im Tschebull eine österreichische Küche, die uns komplett umgehauen hat – im positiven Sinne. Wir hatten traditionelle Gerichte wie Wiener Schnitzel, Tafelspitz, Kaiserschmarrn oder Salzburger Nockerln erwartet, aber so viel mehr bekommen – in jedem Gericht steckt eine Raffinesse, die am Gaumen explodiert und einen die Augen vor Entzücken aufreißen lässt. 


Restaurant, Beisl & Bar Tschebull


Allein die fünf verschiedenen „Ösi-Tapas“ vom würzigen Mastochsen-Tatar mit Röstzwiebelcreme bis zur Topinambur-Weißbiersuppe mit Herbsttrüffel wurden erfrischend modern interpretiert und so perfekt abgeschmeckt, dass wir vom ersten Bissen an verliebt waren. Auch die Hauptgänge wie das phänomenale Wiener Schnitzel oder die krosse Kruste des Schweinebratens belohnten uns dafür, dass wir diesen kleinen Ausflug nach Österreich gewagt hatten. Das große Highlight war dann schließlich das karamellisierte Limonenparfait mit Honig-Vanillesud und Mascarpone-Canneloni – mit Abstand eines der besten Desserts, das ich je kosten durfte. Uns wundert in jedem Fall nicht mehr, warum der Gault&Millau das Restaurant des gebürtigen Kärntner Alexander Tschebull und seiner Frau Yvonne als den „besten Österreicher Hamburgs“ bezeichnet. Wir ziehen unseren Hut und freuen uns bereits auf die nächste Reise ins Hamburger Österreich!

Tschebull - Levantehaus
Mönckebergstraße 7
20095 Hamburg

Mo-Sa: 12-16 Uhr und 17-23 Uhr
www.tschebull.de

Ambiente: Stilvoll, klassisch und elegant
Essen: Gehobene österreichische Küche, zeitgemäß interpretiert   
Preis: €€€


Kauft also Gutscheine und geht in diese grandiosen Restaurants! Lasst euch beliefern! Holt euch das Essen nach Hause! Wir dürfen solche Perlen des Geschmacks jetzt nicht alleine lassen. Und irgendwann wird auch dieser Lockdown beendet sein, irgendwann haben wir auch dieses Corona besiegt und dann werden wir aus dem (kulinarischen) Feiern gar nicht mehr herauskommen. Ich kann es kaum erwarten! Cheers!

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